(zusammengestellt durch Johannes Dettwiler-Riesen, Thun - Verfasser)

 

Die hier wiedergegebenen, um 1912-1921 veröffentlichten Presseberichte stammen aus frei zugänglichen Quellen. Sie blieben zumeist ohne Nennung von Autoren. Dabei handelt es sich einerseits um online geschaltete, zeitgenössische Tageszeitungen. Wo solche nicht zur Verfügung stehen, wurden Zeitungsberichte ab Mikrofilmen in der Nationalbibliothek in Bern kopiert. Diese Quellen gelten als gemeinfrei (ordnungsgemäss zitiert).

Sollten an einem Text dennoch Urheberrechte bestehen, bitten wir Berechtigte sich zu melden.

 

Vorbemerkung

Ab Anfang März 1913 begannen Zeitungsredaktionen landesweit über die «Nationalen Flugspendetage» zu berichten. Solche Anlässe wurden erstmals schon 1912 in Deutschland durchgeführt.

Gleich zu Beginn kam dem Oberbaselbieter Aviatikpionier, Oskar Marcus «Oski» Bider (1891–1919), besondere Aufmerksamkeit zu. Er erwarb im Dezember 1912 an der Blériot-Fliegerschule in Pau (Frankreich) das französische Flieger-Brevet. 

Bider flog kurz danach, Ende Januar 1913, auf seiner 70 PS starken «Blériot XI-2» (Doppelsitzer Monoplan) von Pau F über die Pyrenäen nach Madrid. Für diese welt­weit beachtete, aviatische Leistung erhielt er Ende April 1913 in Bern eine Goldmedaille des «Schweizerischen Aero-Clubs» überreicht (aufbewahrt im «Bider-Museum» von Langenbruck BL).

 

Zur Auswahl der benutzten Zeitungen

Die nachstehende Zusammenstellung von Zeitungsausschnitten der Zeit ab 1913 bis 1921 beschlägt hauptsächlich die Pionier- und Militäraviatik um Bider. Die beiden Tageszeitungen «Intelligenzblatt der Stadt Bern» und «Gazette de Lausanne et Journal Suisse» - teils auch das «Journal de Genève» - sind geeignet, sich zuverlässig und detailliert über jene frühe Aviatik zu infomieren.
 
 
Ebenfalls wöchentlich hat in jenen beiden Jahren das Genfer Wochenjournal «La Suisse Sportive» detailliert über Aviatik berichtet (hier nicht Gegenstand von Presseauszügen). In diesem Journal wurden hauptsächlich jene die Romandie betreffenden Flugereignisse beleuchtet. Sie fanden hauptsächlich nahe Lausanne («La Blécherette» / «Plai-nes du Loup») und in Genf («St. George») statt. Vorerst trafen sich dort die Aviatikpioniere (1911-1914). Später flogen Geschwader der Fliegerabteilung der Armee aus Dü-bendorf (1917/1919) unter Leitung von Oblt Bider zu «foederalistischen», publikums-wirksamen Besuchen in die Romandie. 
 
 
Neben fliegerischen Aspekten wurden in den genannten Presseerzeugnissen auch Politisches abgehandelt. Einigen Unwillen verursachte beispielsweise die erstmals nötig gewordene Evaluation, bzw. Beschaffung, von Flugzeugen für die Armee ab Ende 1913 bis Beginn des Aktivdiensts 1914.

Kritik manifestierte sich schon zuvor, im Späherbst 1913, in der Presselandschaft der Romandie. Bider evaluierte privat einen Nachfolge-Apparat nach Verlust der ersten «Blériot XI-2» im September 1913. In der französischsprachigen Schweiz befürchtete man ein Abwenden Biders von den «Blériot»-Werken in Paris hin zu einer deutschen Marke in Berlin (Rumpler-«Taube»). Dazu kam es dann aber doch nicht.

Später - ab etwa 1917 - gab's erneut Anlass zu heftiger Kritik, dann aber in der Presse der Deutschschweiz. Problematische Vorkommnisse in der Fliegerabteilung der Armee, stationiert in Dübendorf, waren die Ursache.

 
 
Ab Ende 1914 wurde es um die «private» Person Biders als ehemaliger Aviatikpionier deutlich ruhiger. Infolge Zurückhaltung, teils Geheimhaltung, während seines Aktivdiensts als Fliegeroffizier wurde nur mehr spärlich über Biders Wirken in der Fliegerabteilung in Dübendorf berichtet. Lt / Oblt Bider war dort während der gesamten Dauer des Aktivdiensts Cheffluglehrer.

 

Die nachstehend präsentierten Presseberichte (als PDF) geben ein fachlich und politisch abgerundetes Bild jener pionieraviatischen Entwicklung in der Zeit 1913 / 1914, d.h. die beiden Jahre von Biders aviatischen Leistungen vor seinem Aktivdienst im 1. Weltkrieg.

 

Die Zeitungsausschnitte aus dem «Berner Intelligenzblatt» werden durch einige zeitgenössische Fotos sowie durch gelaufene Ansichtskarten aufgelockert. Letztere stammen aus der Zeit Sommer 1913 bis Sommer 1914. Geschrieben und abgesandt wurden die Karten durch Bider selber sowie durch einige seiner Verwandten in den Familien Cardinaux in Bern und Oppikofer-Cardinaux in Basel.

 

Die Zeitungssausschnitte aus dem «Zofinger Tagblatt» vom Juli 1919 waren dem Verfasser bislang unbekannt geblieben. Er hat über jene Tage um und nach Biders Todessturz ab 7. Juli 1919 - sowie Lenys Ausscheiden gleichentags aus ihrem Leben - hauptsächlich Zeitungen aus der Region Baselbiet, Basel und Zürich überprüft.

Daniel Steffen, mit journalistischer Kernkompetenz in Segelfluggeschichte, hat im Juli 2019 zum 100. Jahrestag des Todes der beiden Biders (07.07.2019) einen NZZ-Artikel verfasst. Dabei stützte er sich auf die recht detaillierten Informationen aus Zofingens damaliger Tagespresse über das Schicksal der beiden Geschwister Bider, Oskar Marcus und Julie Helene. Dem Verfasser hat er freundlicherweise Ausschnitte der im Juli 1919 im «Zofinger Tagblatt» veröffentlichten Artikel zV gestellt.

 

Hinweise: Einige der in den nachstehenden Dokumenten enthaltenen Ansichtskarten und Fotos stammen ursprünglich aus dem Nachlass von Biders Cousin in Bern, Paul Robert Cardinaux-Gerster, 1876-1957. ZVg wurden sie dem Verfasser im Jan. 2018 von dessen Enkel, Robert Cardinaux (*1947), Amherst, Massachusetts, USA. Die originalen Ansichtskarten hat Cardinaux freundlicherweise dem Archiv des «Bider-Museums» in Langenbruck zur nachhaltigen Aufbewahrung geschenkt. 

 
(Stand: Frühjahr 2021)